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/// DESIGN STORIES / Kengo Kuma im Gespräch                                        Kengo Kuma im Gespräch / DESIGN STORIES ///




 KENGO KUMA
 Im Kokon

 der NATUR










 HERKÖMMLICHE  MATERIALIEN,  EINBETTUNG  IN  DIE     Nakabashi, Japan
 UMGEBUNG,  DEZIDIERT  ZEITGENÖSSISCHE  ZÜGE.
 VIELFACH AUSGEZEICHNET, KNÜPFT DER ERBAUER DES
 Heutzutage verschwimmen die Grenzen   OLYMPIASTADIONS  VON  TOKIO  2020,  DES  KONSERVA-
 zwischen Künstler und Architekt.  TORIUMS VON AIX-EN-PROVENCE UND DER MURAKAMI-
 BIBLIOTHEK  IN  TOKIO  SEINE  ARCHITEKTUR  AN  EDLE
 PRINZIPIEN.









          Albert Kahn Museum, Frankreich             V&A at Dundee, Schottland
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          Ihre Karriere als  Architekt  ist  ein  Langzeitprojekt.  Was  sagen  Wie war es um den Architektursektor zuletzt bestellt?
          Sie rückblickend zu Ihren ersten Bauten?
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          Kengo  Kuma:  Ich  startete  meine  Karriere  mitten  in  einer  komplizierte  Umstände  haben  die  Architektur  hart  getroffen.
          sogenannten Wirtschaftsblase. Zu Beginn realisierte ich Projekte,   Wie auch die Pandemie weiter ihre Spuren hinterlässt. Der ganze
          die Furore machten, Aufmerksamkeit weckten. Durch sie konnte   Kontext war ungünstig für die Architektur; mein Eindruck ist, dass
          ich  mich  im  Kreise  meiner  Vorgänger  profilieren.  In  gewisser  Bauen  in  Zukunft  immer  schwieriger  werden  wird.  Gleichzeitig
          Weise haben sie mir ermöglicht, mich architektonisch von Anfang   wird  das  für  uns  Anlass  sein,  die  Rolle  des  Architekten  zu
          an zu verwirklichen.                                   überdenken und neu zu definieren.
          Ihr  Weg  ist  gesäumt  von  Preisen  und  Auszeichnungen.  War  Woran arbeiten Sie momentan?
          die  Anerkennung  Ihrer  Kollegen  und  der  Ö entlichkeit  ein
                                                                 K.  K.:  Es  gibt  eine  Reihe  laufender  Projekte,  auf die  ich  nicht
          wichtiges Ziel für Sie?
                                                                 näher  eingehen  kann.  Am  wichtigsten  ist  mir  aktuell  die
          K. K.: Noch vor Kurzem war die Architektur in Japan ein diskretes   Dezentralisierung  meines  Tokioter  Büros.  Ich  lasse  mein  Team
 Albert Kahn Museum, Frankreich
          Metier,  die  Urheber  wurden  in  den  Medien  nicht  namentlich  Niederlassungen quer durch Japan errichten. Jeder soll woanders
 Wooden Haze, Singapur
          genannt. Im Unterschied zu Europa, wo die Architekten öffentlich   Fuß fassen und  vor Ort  starke Beziehungen knüpfen.  Das  halte
          präsent  sind,  war  der  Beruf  hierzulande  gesellschaftlich  ich  für  die  beste  Möglichkeit,  um in  Post-Pandemie-Zeiten  zu
          weder  anerkannt  noch  geschätzt.  In  dieser  Hinsicht  waren  die  überleben.
          Auszeichnungen und der Medienrummel segensreich. Das rückte
                                                                 KKAA  plante  die  Umgestaltung  des  Albert-Kahn-Museums,
 Kengo  Kuma  zählt  zu  den  bekanntesten
          den öffentlichen Fokus endlich auf die Architekten an sich.
                                                                 das  unlängst  südwestlich  von  Paris  neu  erö nete.  Inwiefern
 japanischen  Architekten  der  Gegenwart.  Seit  bald
          Betrachten Sie sich als Künstler?                      gehorcht Ihr Bau den Träumen jenes einzigartigen Mannes, der
 fünfzig  Jahren  realisiert  er  Großprojekte  rund
                                                                 die Schönheiten dieser Welt archivieren wollte?
 um  den  ganzen  Erdball.  Dabei  ist  Frankreich  eine
          K. K.: Heutzutage verschwimmen die Grenzen zwischen Künstler
 bevorzugte  Spielstätte.  Vom  US-Magazin  Time
          und  Architekt.  Manche  Künstler  zeigen  Werke,  die  beinah  K. K.: Zu Albert Kahns schönsten Vermächtnissen zählen seine
 zur  Person  des  Jahres  2021  gekürt,  wird  er  nicht
          schon  Architekturstatus  haben.  Architekten  wie  ich  versuchen  Gärten.  Nicht  nur  japanische,  auch  jene,  die  andere  Länder
 müde,  seinen  Beruf  und  Werdegang  kritisch  und
          Gebäude zu entwerfen, die eine Philosophie spiegeln oder neue   repräsentieren. Er war sehr empfänglich für die Besonderheiten
 bescheiden zu betrachten.
          Lebensformen anbieten. Ich bin beides.                 fremder Kulturen und wollte sie in seinem Museum naturgetreu
                                                                 nachbilden.  Ein  solches  Vorgehen  ist  mir  insofern  höchst
                                                                 sympathisch, als ich glaube, dass Gärten oder Landschaften eine
                                                                 tiefere  Bedeutung  haben  als  die  Architektur.  Hoffentlich  zeigt
                                                                 mein  Beitrag  zur  Wiedereröffnung  des  Museums  den  großen
                                                                 Respekt, den ich diesem Mann entgegenbringe.
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