Luc Delabie - DELABIE Gruppe

DER MODERNE MANN

Der zuvorkommende, redegewandte und ein wenig dandyhafte Liebhaber alter Gemäuer und zeitgenössischer Kunst ist in erster Linie immer für seine Mitarbeiter da. Mit ihnen gestaltet er gemeinsam die Zukunft von DELABIE.
Stolz darauf ist er nicht allein, denn die erfolgreiche Familiengeschichte ist vor allem eine Geschichte von Frauen und Männern. 

SINN FÜR FAMILIE

SINN FÜR FAMILIE

Das hochwertige Produkte herstellende Unternehmen wurde 1928 im nordfranzösischen Friville gegründet. Seit über 30 Jahren leitet Luc Delabie das zum Industrieerbe der Picardie zählende Unternehmen gemeinsam mit seinen Brüdern Jean-Claude und Gérard. Zu ihnen gesellte sich 1992 ihr Neffe Patrick, der als Technischer Direktor des Konzerns nun die vierte Generation vertritt. Die Familiensaga geht also weiter und blickt in eine blühende Zukunft.
Luc musste seine Fähigkeiten erst unter Beweis stellen, bevor er Geschäftsführer wurde. Die Abläufe, die Mitarbeiter und die Tätigkeit eines jeden einzelnen kennenzulernen, „braucht seine Zeit”, erklärt Luc Delabie, der sich selbst als „Vermittler” beschreibt, mit ehrlicher Bescheidenheit.

Er hat klare Vorstellungen, analysiert und erkennt Trends. Er wirft auf sein Unternehmen wie auch auf die Welt einen klugen und fordernden Blick und hat keine Angst vor Umbrüchen und Wagnissen. Bei DELABIE arbeitet Luc gemeinsam mit seiner Forschungs- und Entwicklungsabteilung am Design der Produkte und lässt vor dem Beginn der Herstellung jedes Projekt intern überprüfen. Nicht nur aus Lust, sondern vor allem aus „Notwendigkeit”.

Interview mit Luc Delabie, DELABIE Gruppe

Warum haben Sie das Design in Ihre alltägliche Denkweise integriert?

Luc Delabie:  Wir vergessen nicht, dass wir in erster Linie Unternehmer sind. Das Design kommt als Zweites und das ist Teil unserer Kultur. Und auch die Nutzungsgewohnheiten im öffentlichen Bereich haben sich sehr verändert. In öffentlichen Einrichtungen spiegelt sich die Identität ihrer Betreiber genauso wider wie in der Küche die des Gastronomen. Auch die Nutzer stellen neue Ansprüche an Orte, die nicht nur sauber, sondern auch ästhetisch ansprechend sein sollen – nicht als Unterschied, sondern als bauliche und dekorative Ergänzung der jeweiligen Einrichtung.
Ich habe aus Notwendigkeit begonnen, mich für das Design bei DELABIE zu interessieren. Meine Definition von Marketing ist der Markt. Wir ordnen nichts an, wir erfinden nichts, der Markt allein entscheidet! Uns obliegt es, das im Voraus zu erkennen.

Ist die Präsenz von Design im öffentlichen Bereich ein starker Trend?

L.D.: In Bahnhöfen und Flughäfen beginnt man sich dessen bewusst zu werden. Aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis dieser Trend im öffentlichen Raum zur Priorität wird. In Krankenhäusern und Hochschulen z. B. sind wir noch weit davon entfernt.

Sie wenden eine Sicht von Konsumgütern auf öffentliche Sanitärräume an, das ist eine ziemlich neue Idee. Ist das ein persönliches Anliegen Ihrerseits?

Sie wenden eine Sicht von Konsumgütern auf öffentliche Sanitärräume an, das ist eine ziemlich neue Idee. Ist das ein persönliches Anliegen Ihrerseits?

L.D.: Im Gegensatz zur Mode und zur Wirkung von Kollektionen geht es bei Produkten im Sanitärbereich um sehr lange Zeiträume. Armaturen werden nur etwa alle 15 Jahre erneuert. Deshalb haben wir beschlossen, unseren Vorzeigeprodukten nach und nach einen „neuen Look” zu verleihen, um ihnen einen mehr auf Design ausgerichteten Glanz zu verschaffen. So wie z. B. beim VW-Käfer. Denn auch in der Industrie ist man gut beraten, Bestehendes zu kombinieren, um Neues zu schaffen. Ohne Vergangenheit, ohne Geschichte kann man nichts erfinden.

Wie haben Sie sich von der Konkurrenz abgehoben?

L.D.: Durch das Vorantreiben der Entwicklung im Edelstahl-Bereich! Ich hatte ein regelrechtes Aha-Erlebnis, als ich in einem Buch über die schönsten öffentlichen Toiletten der Welt blätterte. Auf allen Seiten war Edelstahl zu sehen! Für mich lag das auf der Hand. In unserer Branche gilt Edelstahl als kalt und nur für unangenehme öffentliche Einrichtungen wie Gefängnisse und Krankenhäuser geeignet. Aber Edelstahl altert mit der Zeit auf ganz hervorragende Weise. Auch unbehandelt und in einer wärmeren Umgebung ist er geradezu überwältigend! So haben sich die Ausschreibungen der Architekten rasch vervielfältigt und wir konnten unsere Präsenz in den größten architektonischen Komplexen überall auf der Welt ausbauen.

Luc Delabie, Mitgeschäftsführer bei DELABIE